Grundsätzliches

Eine Kombination, welche aus Lautsprechern, notwendiger Elektronik und Verkabelung besteht, hat die Aufgabe, die Aufnahme des Musikstückes, ob von Schallplatte, CD, Tonband oder gestreamt, so originalgetreu wie möglich wiederzugeben. Bestandteile einer Anlage sollen die Musik nicht verfälschen, verschönern oder in irgendeiner Art verändern. Eine Aufgabe, welche alles andere als selbstverständlich ist.

Bei Beherzigen dieses „Grundsatzes“ werden Sie in Zukunft auf Anhieb erkennen, welcher Hersteller oder Händler Sie als Kunde achtet und ernst nimmt. Wer ein anderes Ziel als die unverfälschte Musikwiedergabe verfolgt, kann bereits hier mit dem Lesen aufhören.

Die Aufnahmequalität im Zusammenhang mit der Verbesserung der Raumakustik

1. Die Aufnahme

An allererster Stelle steht die Aufnahme des Musikstückes. Ist die Aufnahme nicht gut, nur mittelmäßig oder gar schlecht, können Sie Unmengen an Geld in Ihre Anlage investieren, der Klang wird sich nicht verbessern. Eine gute Anlage wird eine minderwertige Aufnahme voll und ganz entlarven. Ohne Zweifel, auch dieser Umstand kann sich positiv auf Sie auswirken. Die Aufnahme klingt authentisch und dadurch emotional.

Eine sehr gute Aufnahme ist zumindest die Grundvorraussetzung für einen außergewöhnlichen Hörgenuss. Kein Lautsprecher, keine Elektronik und schon gar kein Kabel oder ominöses Zubehör können diesen Umstand in irgendeiner Weise kompensieren. Erzählt man Ihnen etwas Gegenteiliges, sollten Sie dies kritisch hinterfragen.

Verbesserung der Raumakustik durch Verwendung von Diffusoren und Absorber

2. Der Hörraum

Es ist der Raum, welcher nach der Aufnahme einen sehr großen, wenn nicht sogar den größten Einfluss auf den Klang hat. Spätestens an diesem Punkt kommt die Physik ins Spiel.

Der Schall (die Musik) breitet sich im Raum aus. Je nach Beschaffenheit (Form, Größe, Deckenhöhe etc.) des Raumes und dessen Einrichtung, verhält sich der Schall. In einer Turnhalle werden selbe Komponenten ein anderes Klangbild erzeugen als in einem gut ausgestatteten, 25 qm Hörraum. Ein durchaus überspitztes aber anschauliches Beispiel.

Couch, Teppich, Bücherregale, Vorhänge und Gardinen lassen einen Hörraum harmonischer, „richtiger“ klingen, als ein minimalistisch eingerichteter Raum mit vielen glatten Wänden und unbedeckten Glasflächen, wie Fenster.

Die Einrichtung ist praktisch der einfachste Weg, seine Raumakustik positiv zu beeinflussen. Oft ist es auch der einzige Weg, um den Haussegen nicht ins Schwanken zu bringen.

Eine andere Möglichkeit ist die Berechnung von notwendigen Diffusoren, Absorbern und Bassfallen. Klanglich, bei richtiger Herangehensweise, oft richtig gut. Das Sprechen kann in derart bearbeiteten Räumlichkeiten befremdlich und für einige Personen sogar unangenehm wirken.

Grundsätzlich gilt: es gibt kein Richtig oder Falsch. Es ist wie so Vieles im Leben, Geschmacksache. Wichtig ist, die Unterschiede zu kennen und zu verstehen und seinen Weg zu finden und zu gehen.

Ein steriler, fast schalltoter Raum (durch raumakustische Maßnahmen) kann belastend wirken, ein „halliger“, leerer Raum, nerven. Die Messlatte sollte Ihr Geschmack sein.

Verbesserung der Raumakustik durch die richtige Positionierung der Lautsprecher

3. Die Aufstellung der Lautsprecher (Stereo)

Egal ob großer Standlautsprecher, mittelgroße Monitore oder kleine Regallautsprecher. Ohne einer gewissenhaften, symmetrischen Aufstellung, werden Sie kein befriedigendes „Stereo-Klangergebnis“ erzielen.

Wenige Zentimeter entscheiden, ob das Klangbild nur mäßig oder gar außergewöhnlich gut ist. Wer sich die Zeit nimmt, belohnt sich mit einem entsprechend positivem Ergebnis. Bei richtiger Aufstellung werden Ihre Hörgäste nach einem Centerlautsprecher oder Subwoofer suchen, versprochen.

Was die Aufstellung betrifft, gibt es keine Musterlösung. Probieren ist dabei ein gut gemeinter Rat. Das sagenumwobene „Stereodreieck“ kann ein sinnvoller Ausgangspunkt sein.

Verbesserung der Raumakustik durch Auswahl der richtigen Lautsprecher

4. Die Lautsprecher (Stereo)

Unter anderem sind Größe, Bauart, verwendete Komponenten und Materialien, Abstimmung und Abstrahlverhalten eines Lautsprechers dazu geeignet, dessen Charakter zu beeinflussen und zu formen. Die (richtige) Auswahl des Schallwandlers ist klangentscheidend. Raumgröße und Hörabstand, Vorlieben und letztendlich auch die Optik bestimmen, welche Lautsprecher für Sie geeignet sind. Überdimensionierte Lautsprecher können in kleinen Hörräumen belastend und schwammig klingen. Kleine Lautsprecher, in großen Räumen, mit großem Hörabstand, angestrengt und überfordert.

Pauschal kann jedoch nicht gesagt werden:

großer Raum = große Lautsprecher
kleiner Raum = kleine Lautsprecher

Es wäre schlichtweg falsch.

Eine Betrachtung aus verschiedenen Blickwinkeln (Bauart, Komponenten, etc. des Schallwandlers) ist unumgänglich. Hier hilft in der Tat eine umfängliche Beratung, bei welcher auf die tatsächlichen Gegebenheiten eingegangen werden muss.

Der Bequemlichkeit wegen sich für Platz eins, zwei oder drei einer der zahlreichen Lautsprecher-Bestenliste zu entscheiden, wäre ein fataler Fehler. Ist aber zumindest ein sehr häufig zu beobachtendes Phänomen. Sie tun es nicht, bitte nicht.

Verbesserung der Raumakustik durch technische Aufbereitung des Stroms

5. Der Strom

Strom, welcher unbehandelt aus Ihrer Streckdose kommt, kann nachweislich einen negativen Einfluss auf den Klang nehmen. Ein sündhaft teures Netzkabel wird da kaum, beziehungsweise keine Abhilfe schaffen. Es wäre zu schön, um wahr zu sein.

Heutzutage gibt es zumindest eine Handvoll Hersteller, welche auf seriöse Art und Weise das Thema Strom in Angriff nehmen und diesen „neu aufbereiten“, generieren, filtern. Im Ergebnis steht tadelloser Strom ohne jedwede Schwankungen zur Verfügung.

Diesem Thema sollte man sich erst widmen, wenn Hörraum, Lautsprecher und deren Aufstellung, optimal miteinander agieren. Es wäre doch schade, keinen Unterschied wahrzunehmen. Und billig ist diese Art von Feintuning auch nicht.

Verbesserung der Raumakustik durch die richtige Auswahl des Verstärkers

6. Der Verstärker

Der Verstärker, u.a. Vollverstärker, Vor-/Endstufen-Kombination, Transistor-, Röhren- oder Schaltverstärker, hat nur eine Aufgabe: Das Audiosignal, empfangen von einer Quelle, verstärken und den Lautsprechern zur Verfügung stellen. Im Idealfall unverfälscht.

Es gibt unzählige „Verstärkerklang-Mythen“:

  • Röhrenverstärker klingen warm und emotional
  • Transistorverstärker klingen niemals so gut wie Röhrenverstärker
  • „Digitalverstärker“ klingen analytisch und emotionslos

Um es kurz zu machen: Pauschal ausgesprochen, ist jede dieser Aussagen falsch. Angefangen damit, dass es keine „Digitalverstärker“ gibt, sondern nur Schaltverstärker. Digital ist in dieser Verstärkerbauweise nichts.

Im Grunde genommen hat jedes einzelne Verstärkerbauprinzip seine Daseinsberechtigung. Letztendlich entscheidet der eigene Geschmack, die Vorlieben und die gesetzten Schwerpunkte über die Auswahl „seines“ Verstärkers.

Transistorverstärker sind kraftvoll und zuverlässig, praktisch unverwüstlich, sind keinem Verschleiß ausgesetzt und haben einen moderaten Stromverbrauch.

Röhrenverstärker können durchaus Diven sein, weichen klanglich gelegentlich von ihrer angepeilten Fährte ab und sind aufgrund ihrer Röhrenbestückung einem Verschleiß ausgesetzt.

Dennoch ist diese Art der Signalverstärkung für viele das Non Plus Ultra. Eine gewisse Anziehungskraft ist unumstritten vorhanden. Ob das Glimmen der Röhren oder der Umstand, dass die Geräte Charme und Affinität zur Technik ausdrücken. Der Stromverbrauch und die Wärmeentwicklung sind deutlich höher als bei Transistorverstärkern.

Schaltverstärker (Class-D) gewinnen immer mehr an Bedeutung und haben die Branche im Eiltempo erobert. Zu Recht

Im Studiobereich, bereits nicht mehr wegzudenken, werden heutzutage die meisten Aktivlautsprecher mit Class-D Verstärkern bestückt. Schaltverstärker können in kleineren Gehäusen mit geringem Gewicht hergestellt werden, sind sehr sparsam im Stromverbrauch und werden nur geringfügig warm. Das Schaltungskonzept birgt viele Vorteile und keine nennenswerten Nachteile. Analytisch oder kühl klingt da grundsätzlich nichts. Warum auch.

Verbesserung der Raumakustik durch die Auswahl der richtigen Audio-Quelle

7. Die Quelle

Ob Plattenspieler, CD-Spieler, Streamer oder Tonbandgerät, eine „beste Quelle“ gibt es nicht. Ein „gestreamter“ Song kann ebenso Emotionen wecken wie das Hören einer Schallplatte. Von Haus aus schlecht, klingt erst einmal gar nichts. Auch wenn es einem hin und wieder eingeredet, „suggeriert“ wird.

Lassen Sie Ihr Gehör, Ihren Bauch und Ihre Aufwandsbereitschaft darüber entscheiden, welche Quelle Ihre Musik zukünftig bereitstellen soll.

Streaming beispielsweise, ist eine unerschöpfliche Quelle, Musik 24/7 zu konsumieren, zu entdecken und zu genießen. Ich persönlich möchte diese Möglichkeit der Musikbereitstellung nie mehr missen.

Das Hören einer Schallplatte hingegen ist eine ganz andere Welt. Genuss wird hier durch Entschleunigung, Kurzweiligkeit und eine Art Zeremonie definiert. Es ist der gute, vollmundige, fast schon schwere Rotwein unter den Quellen.

Verbesserung der Raumakustik durch eine optimierte Verkabelung der Audiogeräte

8. Die Verkabelung

Eine solide Verkabelung samt Stecker, mit entsprechender Verarbeitung und einem, den Bedürfnissen angepassten, Querschnitt wird Ihre Anlage mit dem nötigen Strom beziehungsweise Daten, uneingeschränkt versorgen.

Es spricht absolut nichts dagegen, sehr viel Geld in Kabel zu investieren. Es kurbelt die Wirtschaft an und wird den einen oder anderen, der daran verdient, erfreuen.

Es spricht aber auch nichts dagegen, es nicht zu tun und das gesparte Geld in noch bessere Aufnahmen, in Raumakustik oder Lautsprecher zu investierten. Alternativ buchen Sie Ihrer Familie und sich einen schönen Urlaub.

Oft sind es Wunschvorstellungen, welche Audiophile oder Musikliebhaber dazu veranlassen, sündhaft teure Kabel zu kaufen. Mit dieser Investition sollen Fehler oder Umstände im Hörraum oder der Wiedergabekette kompensiert werden. Teilweise sollen besagte Kabel auch dafür herhalten, nicht definierbare, klangliche Ziele schneller oder überhaupt zu erreichen.

Aber auch hier gilt: Augen schließen, Musik an und verschiedene Optionen auf sich wirken lassen. Im Anschluss entscheiden Sie, nicht der Hersteller, Händler und auch kein Artikel in einem Magazin, ob jene Investition im Verhältnis zur tatsächlichen Verbesserung des Klanges steht. Darum geht es doch, oder nicht?